German original feature
Inri Cristo: “Ich bin Jesus!”
Bereits als Kind habe Inri Visionen gehabt, in denen Gott mit ihm sprach. Später wurde ihm klar, dass er Jesus sei und die Stimme Gottes ihm die Anweisung gab, auf der Welt seine Botschaft zu verbreiten und Schüler auszubilden. Das tut er jetzt, mitten in Brasilien. Seine Gemeinschaft nennt sich “SOUST” und wird von Spenden finanziert. “Die Kleidung macht uns zu einer Art Glaubens-Soldaten, zu einer Gemeinschaft”, erklärt Karinus Schäfer, eine der Schülerinnen.
Deutsch kann Inri Cristo übrigens auch. Als “Jesus” reist er durch die Welt, verbrachte neun Monate in Frankreich und sprach auf öffentlichen Plätzen in ganz Brasilien. In den Achtziger Jahren rief er deshalb eine richtige Revolution aus – wegen der er im Gefängnis landete. Es glaubt ihm eben nicht jeder die Jesus-Story sofort. Seine Anhänger und Schüler aber lauschen seinen Worten in der Kapelle andächtig.
Kapelle und Pool sind ja schön und gut, aber Inri Cristos ganzer Stolz ist sein Fuhrpark. Zu dem gehört eine weiße Limousine und eine Art Parade-Wagen, mit denen er auch den brasilianischen Straßenverkehr unsicher macht. Außerdem der kleine motorisierte Roller – den braucht Inri nämlich, um zu seinem Informatikraum zu kommen – eine Art PR-Zentrale. Selbst Jesus ist nämlich in sozialen Netzwerken aktiv und stellt sogar eine eigene Version des “Gangnam Style” ins Internet.
Tatsächlich meinen Inri und seine Anhänger das alles völlig ernst. Und ob es sich bei dem Brasilianer wirklich um den Sohn Gottes handelt? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.